Eine Frage der Einstellung: Bewerben in Corona-Zeiten
Ende März änderten sich die Abläufe in der Allianzwelt um 180 Grad. Alle Kollegen mussten ins Home Office, kein Kunde durfte mehr besucht werden und auch das öffentliche Leben stand still. Corona machte vor keinem Arbeitsablauf halt - auch vor unserem Bewerbungsprozess nicht.
Der Einstellungsprozess in der Allianz ist strukturiert und in fünf Schritte aufgeteilt; digital sowie in Präsenz. Die gute Nachricht war: wir stellen weiter ein. Keine vakante Stelle wurde gestrichen - wir sind weiterhin auf der Suche nach neuen Kollegen. Nach einem erfolgreichen Online-Assessmentcenter wird der Bewerber zu einem Online Interview eingeladen. Der Vorteil ist, der Bewerber kann sofort beweisen, wie talentiert er in Sachen Technik ist. Gerade in der heutigen Zeit ist es besonders wichtig, Kunden auch ohne persönliche Nähe beraten zu können. Der vermeintliche Nachteil dem Bewerber nicht in die Augen schauen zu können, erwies sich als falsch. Durch die Kamera waren wir uns in den Gesprächen sehr nahe. Durch die Umstände von Corona konnte man teilweise die ganze Familie digital treffen oder das Haustier hat sich zum Interview dazugesellt.
Nach dem erfolgreichen Interview folgt das Assessmentcenter. Beim Erlebnistag der Allianz sind normalerweise vier Führungskräfte und zwei Recruiter verantwortlich dafür, den Bewerber durch das Assessmentcenter zu begleiten. In Zeiten von Kontaktverbot war das unmöglich. Hier war absolutes Umdenken gefragt. Die Übungen mussten fair sein, für den Bewerber verständlich, aber auch repräsentativ. Wir haben uns dazu entschieden, Teile der Übungen online zu präsentieren und durch zertifizierte Rollenspieler durchführen zu lassen. Im Vier-Augen-Prinzips haben zwei Führungskräfte die einzelnen Übungen bewertet und ein Recruiter beobachtet. Im Anschluss haben wir uns sofort Feedback bei den Bewerbern geholt, um den Ablauf stetig zu verbessern.
Der vorletzte Schritt ist das Abschlussgespräch mit der zuständigen Führungskraft und der Geschäftsstellenleiterin Frau Wilkes. Auch das haben wir wieder digital durchgeführt und jetzt war dieser Ablauf für die Bewerber bereits Routine. Der letzte und prägendste Schritt ist die Vertragsunterzeichnung. Wir treffen uns üblicher Weise zu einem Kaffee im Allianz Campus in Berlin-Adlershof und gehen die Vertragsbedingungen Seite für Seite durch. Zur Seite steht uns ein Mitarbeiter aus der Zentralen Personalsachbearbeitung, um offene Fragen zu klären. Im Anschluss lernt man sein zukünftiges Team kennen und wird durch das Haus geführt.
Während Corona haben wir dieses Gespräch ebenfalls digital geführt, allerdings mit einem großen Pot Kaffee auf jeder Seite der Kamera. Auch die Kollegen aus der Personalabteilung waren dabei und haben gleichermaßen Ihre Expertise eingebacht.
Die Zeit während Corona hat noch mehr bewiesen, dass Transparenz und Kommunikation gegenüber Geschäftspartnern, Bewerbern und Kollegen das wichtigste Gut für eine Geschäftsbeziehung ist. Durch die digitale Aufstellung der Allianz war es ein leichter und unkomplizierter Prozess, die Einstellungen weiterhin zeiteffizient, strukturiert und aufrichtig zu realisieren und dabei nah an dem Bewerber zu sein. Wichtig ist, selbstkritisch zu sein und den Bewerber stets mit einzubeziehen und Rückmeldungen einzuholen.
Wie fühlte sich der digitale Bewerbungsprozess für die Seite des Bewerbers an?
Recruiterin Marie-Louise, welche eine der ersten Kolleg*innen war, die komplett digital eingestellt wurde, berichtet: „Digitaler und schneller geht es wahrscheinlich nicht.“ Innerhalb einer Woche konnte durch die digitalen Möglichkeiten jeder Prozessschritt durchlaufen werden. Sie habe keine Barriere hierbei empfunden, im Gegenteil. Ein bisher eher altbackenes Bild von Versicherungsunternehmen sei komplett widerlegt worden – mit so kurzen Wegen, schnellen Prozessen und digitalen Möglichkeiten hatte sie gar nicht gerechnet. Als Bewerber sei es dennoch ungewohnt gewesen, sich komplett digital zu präsentieren, in Präsenz sei es doch noch einmal etwas Anderes. Andererseits berichtet Marie-Louise auch, dass so mehr Konzentration auf die Inhalte der Gespräche entstanden sei, da die eher private Atmosphäre des Home Office im Videochat direkt eine persönlichere Ebene geschaffen hat. So hatte sie nicht das Gefühl, sich durch die Anspannung, die ein „normales“ Bewerbungsgespräch auch durch die fremde Umgebung mit sich bringt, zu verstellen.
Auch wenn wir durch unsere schlanken Prozessschritte und unsere digitalen Möglichkeiten auch während Zeiten des Kontaktverbotes den Bewerbungsprozess erfolgreich durchführen konnten, freuen wir uns sehr, unsere Bewerber nun wieder persönlich kennenlernen zu dürfen.
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