Es gibt Situationen im Leben, in denen das eine oder auch das andere Motto richtig ist. Die Bewerbung ist so eine. Nicht alles, was man hat muss rein. Eine Überfrachtung der Mappe oder des Mailanhangs mindert vielleicht sogar die Chancen auf den Job. Manches ist jedoch unabdingbar – was, ergibt sich je nach Stelle und Karriereverlauf.
Doch im Eifer des Gefechts oder auch mangels Erfahrung, ist es gar nicht so einfach, genau das richtige Maß zu treffen. Oftmals wird man anhand der Vorgaben oder des Systems, durch das man geleitet wird, schon auf die richtige Spur geführt – trotzdem gibt es ein paar Faustregeln, je nachdem wo man gerade in seinem Leben oder seiner Laufbahn steht.
Der Einsteiger
16 Jahre alt und gerade fertig mit der Realschule.
Hier geht es mehr ums Zusammensuchen, da noch nicht viele Erfahrungen gesammelt werden konnten. Nebenjobs oder ehrenamtliche Tätigkeiten sollten angehende Azubis deshalb im Lebenslauf immer angeben, am besten mit einer schriftlichen Bestätigung in den Anlagen. Auch, wenn die Jobs auf den ersten Blick nichts mit der Ausbildung zu tun haben –Engagement, Teamfähigkeit oder Disziplin lassen sich so zum Beispiel trotzdem darstellen.
Der Absolvent
Nach dem Bachelor- oder Masterabschluss haben viele Studenten eine stattliche Anzahl an Nachweisen, Zeugnissen und Bestätigungen beisammen: Praktika, Nebenjobs, Auslandssemester und Projekte. Diese sollte man für jeden Job neu gestalten. Sozusagen als Werbeprospekt in eigener Sache.
Der Wechsler
Mitte 30, die ersten Karriereleitersprossen sind erklommen, neue Aufgaben warten. Spätestens jetzt gehören Abizeugnis und Grundschulname aus dem Lebenslauf. Neue Maxime: Nur die letzten fünf bis zehn Jahre berücksichtigen, Anlagen auf maximal zehn Seiten begrenzen.
Der Aufsteiger
Für zukünftige Führungskräfte geht es zusätzlich zum oben erwähnten auch um Nachweise, was sie können. Zum Beispiel um Fähigkeiten im Innovations- oder Change Management. Und falls vorhanden, natürlich auch bereits gesammelte Führungserfahrung. Auch die Führungsspanne ist wichtig. Es machte einen Unterschied, ob zehn oder 100 Mitarbeiter/-innen geführt wurden.
Der Rückkehrer
Nicht jeder hat in der Mitte seines Lebens mehrere Stationen für seinen Lebenslauf. Hier gilt die Fünf- bis Zehn-Jahres-Regel dann nicht mehr. Was man gelernt und gemacht hat, gehört in die Bewerbung. Daneben auch Aushilfsjobs oder Ehrenämter aus der jüngsten Vergangenheit - auch das gehört zum Leben und gibt einen guten Überblick über den Menschen hinter der Bewerbung.
Neben den harten Fakten der Zeugnisse, Beurteilungen und anderen Dokumenten, darf aber nicht vergessen werden, dass der potentielle neue Arbeitgeber sich nur über die Bewerbung ein Bild machen kann. Daher ist es wichtig, dass die Bewerbung insgesamt gut aufeinander abgestimmt ist: also wie oben beschrieben, die Dokumente passen, das Foto, wenn man eines mitsenden möchte, hinterlässt einen guten Eindruck und auch das Anschreiben ist professionell und motiviert.
In diesem Sinne: viel Erfolg!