Viele Abiturienten können es nach der Schule kaum erwarten, endlich geht es ins Studium! Aber auch die Studiengebühren und der Lebensunterhalt finanzieren sich nicht von alleine. Studentenjobs müssen her, um Studiengebühren, Freizeitaktivitäten und Kneipenausflüge sowie die Bücher für die Vorlesung zu finanzieren. Laut einer Studie gaben 63% der befragten Studenten an, dass sie auf das Geld zur Finanzierung ihres Lebensunterhaltes angewiesen sind. 52% der Befragten möchten durch den Job gerne unabhängiger von den Eltern sein. Dabei ist die Art der Nebentätigkeit wichtig für die Karriere. Für einige Jobs braucht es kaum Qualifikationen, für andere ziemlich hohe.
Manche Nebentätigkeiten bringen den Studenten jedoch auch etwas für ihr zukünftiges Berufsleben, legen eine solide Grundlage oder sorgen für wertvolle Kontakte.
Welche Studenten welche Art von Nebentätigkeit haben, hat jetzt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) erforscht. Dabei kam es zu folgenden Erkenntnissen: Studenten, deren Eltern selbst studiert haben, arbeiten generell seltener neben dem Studium und haben seltener einfache Stellen mit geringer Qualifikation und wenig Fachbezug. Schaut man sich jedoch die höher qualifizierten und studienbezogenen Tätigkeiten an, zum Beispiel als studentische Hilfskraft beim Professor oder in Unternehmen, gibt es kaum Unterschiede - Akademiker- und Nichtakademikerkinder sind gleichermaßen vertreten.
Studentenjobs als Rekrutierungsinstrument
Die Aussagen der Studie sind auch deshalb so relevant, weil Unternehmen Studentenjobs immer häufiger nutzen, um frühzeitig Talente zu erkennen und bei der Rekrutierung auf sie zurückzugreifen. Für die Studenten ist es dabei wichtig, dass sie Tätigkeiten wählen, die nah an ihrem Studienfach sind, so dass sie ihnen für später möglichst viel Berufserfahrung und Kontakte bescheren.
Dass das Thema an Relevanz gewinnt, zeigt auch die jüngste Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks: mehr als die Hälfte der befragten Studenten bejaht die Frage, ob sie mit ihrer Arbeit praktische Erfahrungen sammeln wollen. Auf ein Allzeithoch (21%) gestiegen ist zudem der Prozentsatz derjenigen, die ihren Studentenjob als eine Möglichkeit sehen, nach dem Abschluss eine Beschäftigung unabhängig vom Studienabschluss zu finden.
Der Studie des DIW zufolge ist bei Studenten der Geistes-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften weniger offensichtlich, welchen Karriereweg sie nach dem Abschluss einschlügen, deshalb könne ein fachbezogener, inhaltlich relevanter Studentenjob für die Karriere besonders entscheidend sein. Umso wichtiger sei die Frage, ob der Bildungshintergrund ihrer Eltern eine Rolle für die studentische Erwerbstätigkeit spielt. Diese Befürchtung konnte die Studie allerdings nicht bestätigen – im Gegenteil: In den Geistes-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hatten Studenten aus Akademikerfamilien keine höhere Wahrscheinlichkeit, einen qualifizierten und studienbezogenen Nebenjob zu ergattern wie andere Mitstudenten.